In Bayern wir heute viel gesoffen und laut geredet. Es geht darum festzustellen, wer seinem zum Gegner erklärten Mitmenschen oder dessen Gruppe den größten Schaden zufügen kann. Eine das Negative verherrlichende Übung, die bei primitiven Mitmenschen Wirkung hinterlässt. Der Alkohol dient zum Einen dazu, sich leichter über übliche Benimmregeln hinwegsetzen zu können und zum Anderen dazu, den hie und da dann doch noch vorhandenen Intelligenzfetzen zu eliminieren. Es handelt sich also um ein typisch bayrisches Spektakel, welches es zwar nicht mit dem Kölner Karneval aufnehmen kann aber ähnlich befreiend wirken soll. Der bayrische Politiker braucht sich dabei nicht sonderlich anzustrengen, übernimmt er doch des Volkes (hier stimmt ‚das Volk’ während wir sonst von ‚Bevölkerung’ sprechen) gemeinhin übliche Art und Weise der Kommunikation. Kein Wunder, dass hier die CSU allen konkurrierenden Parteien überlegen ist. Die schlechtesten Karten haben in dieser Reihe die Grünen, da sie gänzlich auf Alkohol verzichten, sich mit klarem Wasser begnügen und entsprechend ernsthaft aufregen.
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