Macht ein Politiker Ferien auf dem Bauernhof. Da will er mitmachen. Er hat die Vorstellung, dass so eines Bauern Arbeit sinnvoll ist. Das will er nachvollziehen. Er geht also zum Bauern und fragt ihn, ob er irgendeine Arbeit für ihn habe. Der Bauer ist etwas verlegen aber gibt ihm eine Arbeit, die er zwar nicht besonders geeignet für so einen Stadtmenschen hält, aber ihm fällt so schnell nichts Anderes ein. Er sagt: „Schauen Sie. Da hinten neben der Scheune liegen Holzstämme. Die müssten in Stücke gesägt und dann mit der Axt zu Scheiten gespalten werden. Die Scheite sind dann an der Scheunenwand zu stapeln. Kann ich Ihnen das zumuten?“ Der Politiker bejaht und macht sich sofort an die Arbeit.
Als der Bauer abends nach Hause kommt, findet er zu seinem Erstaunen sämtliches Holz sauber gestapelt an der Scheunenwand und der Politiker fragt nach der nächsten Arbeit.
„Das haben Sie ja großartig gemacht“, sagt der Bauer. „Das war sicher sehr anstrengend. Da will ich Ihnen für morgen eine leichtere Arbeit geben, bei der Sie sich von den heutigen Mühen erholen können. – Im Keller liegt ein Haufen Kartoffeln. Da gilt es die guten von den nicht mehr verwendbaren zu trennen.“
Am Abend geht der Bauer in den Keller und sieht den Politiker vor dem unsortierten Haufen Kartoffeln sitzen in jeder seiner beiden Hände eine Kartoffel haltend. „Das versteh ich nicht“, sagt er. „Gestern haben sie ganze Arbeit geleistet und jetzt? War das gestern doch zu anstrengend?“
„Nein“, antwortet der Politiker. „Hier gilt es, eine Entscheidung zu treffen.“