Eines der ersten Konzerte, das ich in meinem jungen Leben besuchte, war ein Konzert der Feetwarmers in der Luisenschule. Wir waren zu zweit. Ich hatte einen Schlüsselbund mit über 20 Schlüsseln. Also schlichen wir uns ins Gymnasium aber weder zur Kasse noch zu dem offiziellen Eingang. Wir suchten nach anderen Türen. Wir waren erfolgreich. Im Gang neben der Aula gab es mehrere Türen und bei einer passte einer meiner Schlüssel. Eine Treppe führte uns hoch zu der Galerie, die in luftiger Höhe rund um den Konzertsaal weitere Sitzplätze bietet. Dort setzten wir uns an die Brüstung und folgten dem Konzert mit dem Blick von oben auf Musiker und Publikum. Es traf uns schon mal ein fragender Blick von dort unten. Aber mehr als uns rausschmeißen konnte man nicht. Also waren wir wenig berührt davon. Nach dem Konzert habe ich die Tür brav wieder abgeschlossen. Was war jetzt schöner – das Konzert oder der Genuss am Gelingen unserer Tat?
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