Die Frage in diesen Tagen ist die, ob es eine Alternative gegeben hätte zum erneuten Diktat der Gläubiger. Alexandra sagt Ja: „Wir hätten Steine gegessen, um die Troika aus dem Land zu halten.“ Die Troika ist über Nacht zur Quadriga geworden, wie ein Drache, dem die Köpfe nachwachsen, wenn man glaubt ihn besiegt zu haben. Keiner weiß, wie die Treuhand 50 Milliarden aus Verkäufen von Staatsbesitz erlösen soll. Viele, auch Alexandra, befürchten, dass der Grexit doch noch kommt und zwar dann, wenn alles, was dem griechischen Staat gehörte oder Gemeineigentum war, in Privatbesitz ist. „Dann haben wir alles aus der Hand gegeben.“ Dabei weiß man auch in Deutschland sehr genau, dass die Privatisierung der Daseinsvorsorge, der Infrastruktur und der Wohnungsbaugesellschaften zwar weniger Bürokratie, aber mehr Ärger und Kosten als Vorteile gebracht hat und nicht von Ungefähr der Börsengang der Deutschen Bahn abgesagt wurde. Was einmal verkauft ist, kann nur mühsam wiederbeschafft werden.
http://www.zeit.de/kultur/2015-08/griechenland-athen-theodorakis-reportage-10nach8
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Ein Besuch in Athen
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