Fußmatte

Die Nachbarin von Herrn Knöckelböck hat eine an Mondrianbilder erinnernde Fußmatte des Herrn beiseite gelegt und durch eine robustere Matte mit der Aufschrift WELCOME ersetzt. Das war sicher nett gemeint, traf jedoch nicht seine Vorstellung von einer Matte vor seiner Eingangstür.
Er mag nun mal keinen Spruch und auch keine niedlichen Bilder an dieser Stelle. „Ob jemand willkommen ist, will er nicht so pauschal geäußert wissen. Einige wissen, dass sie willkommen sind, bei anderen muss sich das erst erweisen und bei Wenigen kann ich es a priori ausschließen. Es widerspräche meinem Drang zur Ehrlichkeit, das solchermaßen zu leugnen. Und jene, die herzlich wollkommen sind, beleidigte eine solche Selbstverständlichkeit, müssten sie sie beim Eintreten pauschaliert als Parole lesen. Und wer, bitte schön, mag mit dem Dreck an seinen Schuhen eine solche Behauptung beschmutzen?“, sinnierte er, legte die Willkommens-Matte beiseite und die Mondrianmatte wieder an ihren inzwischen angestammten Platz. Blieb nur noch das Problem: „Wie bringe ich das meiner Nachbarin bei?“