Menschen gibt’s! Da steht so eine Frau mitten im Weg. Steht und steht. Der S.U.V steht einigermaßen korrekt geparkt am Straßenrand. Ich warte. Die Frau guckt mich an. Ich gucke zurück. Ich warte. Sie steht im Weg. Ich mache einen Schritt zur Seite, um ihr nicht im Weg zu stehen. Sie schaut gelangweilt. Für mich ist da kein Vorbeikommen. In mir formulieren sich zuckersüße Sätze. Aber ich schweige. Endlich haben die zuckersüßen Sätze jene beißende Pointe, die sie erst lohnend machten, geäußert zu werden. Dann aber schaue ich noch einmal in ihr Gesicht, sehe ihre allwegs glatte, von keinem Gedanken erodierte Haut und diese große blasierte Langweile in ihren stumpfen Augen und ich weiß, dass meine wohl formulierten Sätze in ein tief gepolstertes, schwarzes Loch fielen, würde ich sie äußern. Sie würden an ihrer glatten Haut abgleiten und nie eine der vermutlich wenigen Gehirnwindungen der Gelangweilten erreichen. Ich räuspere mich und stolpere vorwärts, ohne ihr auf die Füße zu treten. Nur ihr Mantel und meine Lederjacke haben ein kurzes Tête à tête. Ich schaue mich nicht um und weiß so nicht, ob sie den Ärmel ihres Mantels glatt streicht.
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